Alternative Schreibweisen: Gong oder Kung
Als „Übertragung“ chinesischer Schriftzeichen in lateinische Buchstaben – neben sozusagen: „anerkannter“ Übertragungssysteme wie z.B. das →Wade-Giles-System oder das → Pinyin-System – findet man dieses Wort unter anderem:
- in unserem Vereinsnamen „Tai Chi Gung – Landessportverein“
- in „→Qi Gong“ oder „Chi Kung“
- in „→Kung Fu“ (bzw. auch im Amerikanisch-Englischen: „Gung Foo“)
Die Bedeutung des Wortes „Gung“ (bzw. „Kung“)
lässt sich am einfachsten übersetzen mit: „sich bemühen um“ – also ein Verb, eine Tätigkeit.
Gebräuchlich auch für: „sich kümmern um“, „arbeiten“ bzw. „arbeiten an“ (wobei zugleich ausgedrückt wird, dass bei Ausführung jener bestimmten angeführten Tätigkeit oder Kunstform, eine Arbeit verrichtet bzw. Leistung erbracht wird).
Daraus ergibt sich:
- „Tai Chi Gung“ bedeutet: „Sich um ‚Tai Chi‘ bemühen“ (bezogen auf die Körperkunst) bzw. „Sich um ‚→TAI CHI‚ bemühen“ (Berücksichtigung des kosmologisch/philosophischen Begriffs)
Exkurs: beabsichtigt hierbei auch die dreifache Bedeutung –
wie: (TAI CHI)(Gung) – (Tai)(Chi Gung) – sowie (Tai) (→Chi) (Gung)]
- „Qi Gong“ bzw. „Ch’i Kung“ oder „Chi Kung“ bedeutet:
„sich um das Qi/Chi bemühen“ oder „Arbeiten am Qi“
und
- „Kung Fu“ (bzw. „Gong fu“ oder „Gung Foo“) bedeutet:
„sich täglich, ohne Verbissenheit und Zwang [„Fu“] bemühen um“ –
bzw.: „sich ständig (Tag und Nacht) aber OHNE (schädliche) Obsession bemühen um“.
Anmerkung:
Wodurch ersichtlich wird, dass „Kung Fu“ als Begriff alleinig nicht zur Anwendung kommt, da es sich um ein Verb/Adverb/Adjektiv handelt und alleinstehend somit keinerlei Auskunft gibt, um WAS man sich bemüht.
Beispiele für korrekte Anwendung wären: „Shaolin Kung Fu“, „Wudang Kung Fu“, etc.
Für ersteren Begriff in etwa: „Sich täglich und ohne Zwang oder Verbissenheit bemühen, der Lehre der Shaolin zu folgen“
Exkurs:
Damit ist „aller Lehre“ gemeint – nicht nur der Teil der Körperkunstformen!
Womit sich auch erklärt, dass die „Überraschung“ oder auch „Enttäuschung“ vieler aus dem Westen angereister Adepten der Shaolin-Schulen darin besteht, dass dort überwiegend Meditation, Gebet und Askese gelebt und gelehrt wird und „die Kampfkunst“ nur einen (Bruch-?) Teil ausmacht.Unser Tipp, bevor man sich in das Abenteuer in der weiten Ferne stürzt: Auch darüber Nachdenken, WARUM man diese als MÖNCHE bezeichnet!
Im Chinesischen kann „kung fu“ bzw. „gong fu“ auch völlig losgelöst von Kampfkünsten verwendet werden.
Es bezeichnet hierbei genau die Tätigkeit und beschreibt „den Weg“, welchen man in einer bestimmten chinesischen Kunstform (das Chinesische Altertum nennt fünf Künste: die Medizin [also TCM, die Traditionelle Chinesische Medizin], die Kalligraphie, die Poesie, die Malerei und Tai Chi Chuan) oder bei der Aneignung von Fertigkeiten beschreitet („Der Weg zur Meisterschaft in der Kunst des …“).
…mehr unter Glossareintrag: →Kung Fu