Serie: 100 Meistersprüche zu Tai Chi – Teil 081

100 Meistersprüche zu Tai Chi – Aussage 81

[Lesezeit: 1-2min (ohne Querverweise) – Querverweise: 5 – Checker-Zeit: 2-3 Jahre Tai Chi-Training (Schätzwerte)]

Meisterspruch 081:

„Verbinde das Chi mit der Wirbelsäule, so dass es in das Rückgrad und in die Knochen eindringen kann.“

Eine →Transskription aus den →Tai-Chi-Klassikern.


Hintergrundinfo:

„Das →Chi verbindet sich mit der Wirbelsäule“.

Das „Knochen durchdringen“ wurde schon angesprochen. Ein weiterer Punkt der „Chi-Kultivierung“ ist die funktionale Verbindung mit der Wirbelsäule.

Mit vorangegangener Aussage (→Meisterspruch 80) hätten wir dann drei wichtige „Anregungen“ zur „Chi-Kultivierung“:

  • die Knochen durchdringen („lassen“),
  • das freie, ungehinderte Kreisen („lassen“), und
  • die funktionale Verbindung mit der Wirbelsäule;

Das Chi kann sich auf zwei Arten mit der Wirbelsäule verbinden:

  1. Chi und Atmung gehen funktional vollständig ineinander auf.
    Daher verläuft das Ausatmen die Wirbelsaeule hinauf, der Blutfluss wird stärker und das Chi durchdringt die Wirbelsäule.
  2. Sobald das Chi die Wirbelsäule zu durchdringen beginnt, werden der gesamte Rücken und Schultern auf natürliche Weise von allen Spannungen befreit und jene von äusseren Muskelbewegungen unabhängig. Dadurch entsteht entlang der Wirbelsäule „wesentliche Energie“ auf die gleiche Weise, wie in den Beinen und der Hüfte.

Exkurs:
Durch den Atem, z.B. mit Ausstossen des „Ha-Lautes“, und die Bewegungs-Absicht(!) kann das Chi konzentriert ausgestossen werden (japanisch: „Ki – Ai“! – d.h.: „Chi-ai“).

Einatmen + „Durchdringen“ = „Sammeln“ („Aufladen“, „Speichern“).
Ausatmen + „Bedingungslose Absicht“ = „schockartiger Ausstoss“.

Nochmals, eindringlich zur Beachtung:

Ein „Anstrengen“, „Erzwingen“, „noch mehr intensivieren“ – also: „Gewalt“, „Krafteinsatz“, „obsessive Anstrengungen“ – führen weder zu rascheren Ergebnissen, noch zum Erfolg!

Fortgesetztes, regelmäßiges „Bemühen um“ bzw. „Pflegen“ führen automatisch(!) zum Erfolg!

Beachtet die Natur und „natürliches Wachstum“.
Beispielsweise: Erntet ein Bauer oder ein Gärtner „schneller“ oder „bessere Früchte“ indem er jeden Tag den geplanzten Samen wieder ausgräbt und nachsieht, ob dieser wirklich wächst? Erzielt jener schneller die gewünschten Früchte indem er/sie jeden Tag an den Planzen an deren Blättern „zieht“ und „zupft“, damit diese schneller gedeihen? …oder erzielen diejenigen das gewünschte Ergebnis indem sie fortgesetzt und kontinuierlich dafür Sorge tragen, dass die Pflanzen jeden Tag die an jenem Tag notwendigen optimalen Bedingungen zum Wachstum und Gedeihen vorfinden bzw. erhalten?

Also: Die „richtige“ kontinuierliche Pflege mit Geduld, Aufmerksamkeit (Achtsamkeit) und „notwendigem“ (nicht „übertriebenem“) Kräfteeinsatz – sprich: „→Gung„!

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