Alternative Schreibweise: San-shou (mit Bindestrich)
„San shou“ kann am leichtesten mit „Freistilübungen“ des Tai Chi (Chuan) übertragen werden.
Hierbei gibt es gegenüber dem →Tui shou (dem „push hands“ bzw. auch dem etwaig separat betrachtetem „→Ta Liü„) keine festgelegten Bewegungsabläufe (sprich: „Techniken“) mehr, sondern man hat den Bereich vorgegebener, festgelegter Partnerübungen bereits verlassen und praktiziert nunmehr „freie Bewegungen“ im wechselseitigen „Spiel“ von Angriff und Abwehr.
Da San shou erst nach erfolgreicher Meisterung des Tui Shou praktiziert wird, stellt es somit auch eine entwicklungsabhängige „Folgestufe“ der Partnerübungen dar und bildet eine weitere direkte Verbindung zur Selbstverteidigung bzw. der Kampfkunst des Tai Chi (Chuan).
Wichtig:
Im San shou wird erst dann geübt, wenn zuvor Sicherheit im Tui shou erlangt und der Schüler (hoffentlich ausreichend!) vom „Wahrnehmen der Energie“ („ting →chin[g]“) zum „Verstehen der Energie“ („tung chin[g]“) gelangt ist.
Anmerkung:
Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos wegen der enormen Effektivität des Tai Chi Chuan, wird heutzutage selbst im (wenig zimperlichen) China und Ostasien oft ganz auf San shou verzichtet und die „Übungen eines Kampfeinsatzes“ beschränken sich ebenfalls auf „kontrollierte“ (kontrollierbare) →Danlian-Übungen im Tui shou.Denn: Selbst wenn die Schüler von den Lehrern dazu angehalten werden, den Einsatz von →chin zurückzuhalten und das „Entwurzeln“ möglichst zu vermeiden, führen (unbeabsichtigte) „Ausrutscher“ dennoch immer wieder zu Knochenbrüchen (meist: Nase, Kiefer, Jochbein, bzw. Rippen, etc.) oder schweren inneren Verletzungen, welche keinesfalls den hierbei als absolut minimal(!) zu bezeichnenden Trainingseffekt für Tai Chi Chuan insgesamt rechtfertigen ließen.
Man beachte bitte hierzu auch folgenden –
Exkurs:
In Anlehnung an die Aussagen alter chinesischer Tai Chi – Meister,
ist
- die Pflege des →Chi,
- einschließlich der Entwicklung und Meisterung von →chin,
- also die Pflege des →TAI CHI (sprich: →„Tai Chi Gung“) zwecks körperlicher, seelischer und geistiger Entfaltung,
eine „innere Entwicklung“
(Diese beinhaltet selbstverständlich auch – unabdingbar[!] – „→Kampf“ als Teilaspekt des Lebens und der Erfahrung eines Menschen) !
Der Begriff „Kampf-Kunst“, als ein Beitrag zur Lebenskunst umgesetzt mit →„Kung fu“, drückt dies als deutsches Wort ebenfalls sehr gut aus.
Hingegen bedeutet also reines „Kämpfen zu lernen“ – auch wenn es ausschließlich darum gehen mag, sich selbst zu verteidigen – der bloße Erwerb von „äußeren“, technischen, Fähigkeiten (d.h. auf Deutsch eben „Kampf-Sport“).
Tipps:
|