Glossareintrag: Progressive Muskelentspannung
Alternative Bezeichnungen: progressive Muskelrelaxation, progressive Relaxation
Bei Tai Chi (Chuan) [Pinyin: Taiji Quan] ist es äußerst wichtig völlig locker und entspannt zu sein.
Oftmals ist es Anfängern in dieser chinesischen Körperkunst gar nicht bewusst, welche Muskel(partien) an ihrem Körper eigentlich angespannt sind, oder kennen gar nicht das Gefühl entspannter Muskeln in einzelnen Körperbereichen, weil sie im Grunde dauerhaft „verspannt“ und „verkrampft“ sind.
Wenn so jemand also aufgefordert wird, sich zu entspannen – findet jene Anweisung zwar Gehör, kann aber mangels Kenntnis eines Entspannungszustandes gar nicht umgesetzt werden – Wie auch?
So ein Mensch muss zuvor „Entspannungszustände“ in einzelnen Körperbereichen überhaupt erst einmal (im Wachzustand) bewusst wahrnehmen lernen und „am eigenen Leib“ erfahren.
Der →Tai Chi Gung – Landessportverein, setzt hierzu, beispielsweise bei Einsteigern, die Technik der sogenannten Progressiven Muskelentspannung (nach dem US-Arzt und Physiologen Edmund Jacobson) ein.
Grundsätzlich dient dieses Verfahren nach Jacobson dazu, durch willentliche und bewusste nacheinander ausgeführte An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen, verteilt über den ganzen Körper (sozusagen „von den Zehen bis zum Kopf“ – „von unten nach oben“) schlußendlich einen Zustand tiefer Entspannung des gesamten Körpers zu erreichen.
Im Detail werden dabei nacheinander einzelne Muskelpartien, in einer bestimmten Reihenfolge, zunächst angespannt, dann wird die Muskelspannung kurz gehalten, bzw. sogar bis zum möglichen Maximum für einige Augenblicke gesteigert, sowie schließlich die Spannung wieder völlig gelöst.
Jacobson und viele (nach-)folgende Physiologen bestätigen, dass die meßbare – und natürlich auch für den Ausführenden fühlbare – Muskelentspannung nach starker Beanspruchung (bzw. nach „fester“ gehaltener Anspannung) anschließend tiefer ist, als der „normale“, zuvor festgestellte, „Ruhe-“ bzw. Entspannungszustand des Muskels (der Muskelpartie).
Die Technik der Progressiven Muskelentspannung wird daher erfolgreich eingesetzt, die Konzentration eines Menschen auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung sowie auf die Empfindungen, welche mit diesen unterschiedlichen Zuständen einhergehen, zu richten, um als Ziel dieses Verfahrens eine Senkung der Muskelspannung unter das „normale“ (eigentlich: „gewohnte“ oder „falsch angelernte“) Niveau aufgrund einer verbesserten Körperwahrnehmung zu erreichen. Mit der Zeit lernt der Übende damit auch, muskuläre Entspannung allein willentlich herbeizuführen, wann immer er möchte.
Im Tai Chi Gung – Landessportverein verwenden und empfehlen wir diese Technik beim Anfängertraining sowie in der →Grundschule für bestimmte Muskelpartien (Beispielsweise zum Erlernen der „korrekten Körperhaltung in Tai Chi“).
Im Vereinstraining verzeichnen wir hierbei sehr rasche Erfolge und betrachten daher diese Methode als äußerst hilfreich und völlig einfach anzuwenden.
Für Mitglieder und Förderer
finden sich Anleitungen hierzu
im Handbuch: „Tai Chi Gung – Grundkurs“
(dem eBook im praktischen PDF-Format mit 147 Seiten DIN-A4),
in Kapitel 2, Seite 26ff –
Dateibezeichnung: →Handbuch Grundkurs Tai Chi Gung (einloggen erforderlich – nur für registrierte Mitglieder)
Tipps:
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