Glossareintrag: Chen-Stil
Alternative Schreibweisen: Ch´en-Stil
Stilart des Tai Chi Chuan (Tai-ji-quan) entstanden in der Familie mit Namen „Chen“.
Vertreter des Chen-Stils berichten, dass der erste zuverlässige Bericht auf die Familie Chen zurück gehe, welche im China des 17. Jahrhunderts lebte. Chen Wangtin (manchmal auch „Wantin“ geschrieben, 1600 – 1680) entwarf das erste anerkannte Tai Chi – System, indem er verschiedene Formen des Shaolin-Kampfkunst, der Traditionellen Chinesischen Medizin (kurz: TCM) und der Qi Gong – (Atem-)Übungen zu einer Disziplin zusammenfasste. Er lebte in dem heute hierfür berühmten Dorf Chenjiagou (abgeleitet von der Familie „Chen“), welches in der Provinz Henan liegt.
Lange Zeit war der Chen-Tai-Chi-Familienstil ein streng und gut gehütetes Geheimnis, welches ausschließlich an männliche Familienmitglieder weitergegeben wurde, um zu vermeiden, dass durch Heirat einer Tochter dieser in eine andere Familie gelangt. Erst als ein Mann mit Namen Yang Lu-Chan näher mit der Familie Chen in Kontakt kam, variierten die Tai Chi – Stile und verbreiteten sich in China und schließlich weltweit (Hierbei wird darauf verwiesen, dass der Yang-Stil den Ausschlag für die Verbreitung gab).
Der Chen-Stil gilt als einer mit den kriegerischsten Elementen, weil er schnelle, heftige Bewegungen, Sprünge, Aufstampfen und lautes Schreien beinhaltet.
Heute gelten zwei direkte Nachkommen von Chen Wangtin als „oberste Repräsentanten“ des Chen-Stils: Großmeister Chen Xiao Wang (Jahrgang 1946), welcher in Australien lebt und Großmeister Chen Zheng Lei (Jahrgang 1949), welcher nach wie vor in China lebt. Beide reisen regelmäßig – auch nach Europa und USA – um diese Kunst bekannt zu machen.
1995 gründete Chen Xiao Wang die „WCTA (World Chen Taiji Association)“, als Weltverband, um den „originalen Chen-Stil Taijiquan“ zu verbreiten.
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