Wu Chi

Glossareintrag: Wu Chi
Hintergrund: Begriff aus der chinesischen Kosmologie im Altertum

Betrachten wir die (ursprüngliche, taoistische) chinesische Sichtweise des Kosmos – sozusagen: die östliche Schöpfungsgeschichte – ein wenig näher.

Angelehnt an das I Ging (sprich: „i tsching“ ) – dem „Buch der Wandlungen“ ergäbe sich folgendes:

Im Anfang war WU CHI ( „das Ohne Firstbalken“ , die große Leere – das unbegreifliche „Alles und Nichts“ der geometrische Punkt vor dem Urknall?), dargestellt durch einen leeren Kreis.
Plötzlich entsteht Bewegung „→yang“ und Scheidung (Verdichtung und Trennung der Stoffe – „→yin„).
Es entsteht also die Polarität („yin“ und „yang“) und „der Wandel“ („Wandlungsenergie“) , woraus wiederum „die zehntausend Dinge“ (so bezeichnen die Chinesen in “ alter “ Literatur – z.B. von Lao Tse, Huai Nan Tzu, u.v.a. den Kosmos: die Materie, den Menschen, Tiere, Pflanzen und allem, was im Universum existiert) hervorgegangen sind und ständig hervorgehen.

Das hierfür existierende Symbol ist „→TAI CHI„, das Allerhöchste/Letzte mit der allseits bekannten Darstellung von „yin“ und „yang“, welches keineswegs als statisch, sondern in ständiger Drehbewegung (im Uhrzeigersinn!) betrachtet werden sollte.

in der Praxis: Bezeichnung einer →Grundstellung in Tai Chi Gung

welche aufrecht stehend, mit parallel in Schulterabstand aufgesetzten und in Blickrichtung zeigenden Füssen eingenommen wird und beide Beine gleich belastet das Körpergewicht tragen. Die „innere“ Haltung entspricht dem kosmologischen Ursprung (s.o. – noch ohne „yin“ und „yang“, gelassen und ruhig, noch ohne irgende eine Unterscheidung, aber konzentriert und aktionsbereit) – daher auch der gleiche Name.

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